... zur Lösung technischer Widersprüche
Ein technischer Widerspruch stellt zwei kontroverse Eigenschaften eines technischen Systems dar (Zielkonflikt). Bei der Verbesserung einer Eigenschaft (z.B. Erhöhung der Lichtstärke eines Projektors) verschlechtert sich eine andere Eigenschaft (z.B. die Wärmeentwicklung, die den Film schädigen kann). Ein Problem ist nach TRIZ erst gelöst, wenn ein technischer Widerspruch erkannt und beseitigt ist. TRIZ ermöglicht durch dieses Vorgehen Quantensprünge.
40 Grundprinzipien
Aus der Analyse von Patenten fand Altschuller, dass zur Lösung technischer Widersprüche immer wieder die gleichen Denkstrategien bzw. Prinzipien angewendet werden. Er fand vorerst deren 35, später 40. Spätere Autoren erweiterten diese. Die heute verbreiteten Softwarepakete unterstützen Altschullers 40 Prinzipien. Die 40 Grundprinzipien sind im Buch Systematisch Lösungen realisieren anhand von Beispielen leicht verständlich beschrieben.
Altschullermatrix
Nun interessierte sich Altschuller, nach welchen Prinzipien in den Patentschriften die zwischen den 39 Parametern möglichen Widersprüche bisher am erfolgreichsten gelöst wurden. Dazu studierte er 20000 Patente und stellte die Ergebnisse in einer Matrix zusammen. In seiner Altschullermatrix sind die Nummern der vier bisher in den Patentschriften am häufigsten zur Anwendung gelangenden Prinzipien jeweils für jedes Widerspruchspaar im entsprechenden Feld eingetragen. Sie können diese Matrix von dieser Homepage als Excelfile herunterladen.
Praktische Anwendung
Ist ein technischer Widerspruch erst einmal formuliert, kann man aus der Widerspruchsmatrix die bisher erfolgreichsten Prinzipien herausgreifen und als Anstoss zur Ideensuche verwenden. Die in der Matrix eingetragenen häufigsten Prinzipien bedeuten nicht, dass nur diese zum Erfolg führen können. Bei Problemen mit grosser Bedeutung mag es durchaus Sinn machen, mit einer ganzen Problemlösungsgruppe sämtliche 40 Prinzipien Schritt für Schritt durchzugehen quasi ein TRIZ-geführtes Brainstorming durchzuführen.
Altschullers 40 Grundprinzipien und seine Matrix helfen uns immer dann weiter, wenn wir vor einem Problem der folgenden Art stehen: Ich möchte den Parameter xxx... verbessern, aber dann verschlechtert sich yyy..., oder es geht gar nicht mehr!
Es liegt auf der Hand, dass die hier geschilderten Methoden erst praktische Verbreitung finden, seit sie von Software unterstützt werden, die das ganze erarbeitete Erfahrungswissen enthält und den Prozess für die Beteiligten übersichtlich macht.
Mit Altschullers Matrix steht ein Kreativitätshilfsmittel zur Verfügung, das nicht auf psychologischen Modellen aufbaut, sondern auf einem technisch-naturwissenschaftlichen Fundament, das auf dem Studium von inzwischen 2.5 Mio. Patenten basiert.
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